WP Magazin Michael Kirch Interview

Interview wp Magazin Dr. Michael Kirch

Interview WP Magazin Dr. Michael Kirch

WP Magazin Michael Kirch Interview

Welche Bedeutung messen Sie dem Raum in Lernsituationen bei? 

In der Pädagogik spricht man vom Raum als dritten Pädagogen, neben der Lehrkraft und den 

Mitschülern. Bereits in der Reformpädagogik wurde die Bedeutung des Raums erkannt. Maria Montessori prägte den Begriff der vorbereiteten Umgebung und bezieht sich dabei insbesondere auf den Raum und die darin enthaltenen Materialien. 

Thomas Müller, Sonderpädagoge und Professor an der Universität in Würzburg, ist sogar der Auffassung, dass der Raum der erste Pädagoge sei. Dabei bezieht er sich darauf, dass der Raum der erste Eindruck ist, den man wahrnimmt, wenn man eine Schule oder ein Klassenzimmer betritt, und dass dieser die Lehrkraft und die Schüler nachfolgend beeinflusst.  

„We shape our buildings, thereafter they shape us“, soll einmal Winston Churchill gesagt haben. 

Damit schreibt auch er dem Raum eine sehr prägende Bedeutung zu. 

Wie wir Schulen bauen, wie wir Lehr- und Lernräume gestalten, hängt davon ab, wie wir Lehren und Lernen definieren, welche Funktion und welche Aufgaben wir der Institution Schule zuschreiben. In gewisser Weise ist der gestaltete Schulraum ein Abbild der ihm zu Grunde liegenden Pädagogik. Und damit beeinflussen diese Räume das Lehren und Lernen der Zukunft. Schaut man sich Schulen in Deutschland an, so scheint der Schwerpunkt auf der Gestaltung von Lehrräumen zu liegen. Der Raum hat jedoch nicht nur eine Bedeutung für das Lehren, sondern auch für das Lernen. Es ist heute eine besondere Herausforderung, Räume zu gestalten, die sowohl das Lehren als auch das Lernen unterstützen.

David Weinberger von der Havard Universität gibt dem Raum eine besondere Bedeutung, wenn er sagt: „the smartest person in the room is the room“. Diese Formulierung trifft vor allem dann zu, wenn man den Raum nicht auf die physikalische Lehr- und Lernumgebung beschränkt, sondern auch den digitalen Raum berücksichtigt.   Vielfältige Belege bezüglich der Effekte des Raumes auf das Lehren und Lernen liefert das Projekt „Innovative Learning Environments & Teacher Change“. 

Der Ideale Lernraum – wie sieht er in Ihren Augen aus? 

Ich würde ungerne vom idealen Lernraum sprechen. Lassen Sie uns von einem optimierten Lernraum ausgehen. 

Optimierte Lernräume entsprechen bestimmten pädagogischen Anforderungen. Kahlert und Nitsche haben 2015 mit Triple AAA versucht ein Gütesigel für Lehr- und Lernräume zu entwickeln. Dabei steht Triple AAA für anregend, anforderungsgerecht und adaptiv. Hier halte ich das Kriterium der Anforderungsgerechtigkeit für entscheidend, da darin die Adaptivität und das Anregungspotential in gewisser Weise enthalten sind.  

Das Kriterium der Anforderungsgerechtigkeit verfolgt das Ziel der Passung. Dabei ist sowohl die Passung zum Lerner und den verschiedenen Lernformen gemeint, als auch die Passung zum vermittelnden Inhalt. Um dies zu ermöglichen, ist es notwendig, dass eine Lernumgebung flexibel und adaptiv ist und dabei dennoch eine klare Struktur hat. 

Anforderungsgerechtigkeit von Lernräumen zeigt sich weiterhin darin, dass diese offen und vernetzt sind. Es sollte möglich sein, die Welt zu sich in die Lernumgebung zu holen, als auch in die Welt hinauszugehen und dadurch die Lernumgebung zu erweitern. Dabei können digitale Medien hilfreich sein. Diese sollten allgegenwärtig sein, ohne die physikalische Umgebung zu stören. Damit sind anforderungsgerechte Lernumgebungen Räume der Begegnung, die es allen Beteiligten ermöglichen, vielfältige Beziehungen aufzubauen. 

Architektur und Raumgestaltung können diese pädagogischen Zielsetzungen durch eine optimierte Akustik, möglichst viel Tageslicht und eine variable Beleuchtung sowie gute Belüftung und eine flexible Innenraumgestaltung unterstützen. 

WP Magazin Michael Kirch Interview

Akademischer Rat am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik der Ludwig-Maximilians-Universität, München Neben seiner Tätigkeit an der Ludwig-Maximilians-Universität ist Dr. Michael Kirch Redner zu Themen der Digitalisierung in Schule und Unterricht. Er ist Berater für verschiedene Unternehmen und unterstützt Schulen bei Schulentwicklungsprozessen mit dem Schwerpunkt Raumgestaltung und Medien.

Wir haben uns viel mit Räumen und Möbeln beschäftigt und damit, wie wir uns darin bewegen und fühlen. Wir danken Dr. Michael Kirch sehr für seine Anregungen dazu, die uns sehr inspiriert haben.

Uns ist klar: Lernen braucht Raum. Mal Freiräume, mal klar strukturierte Räume, mal völlig neue Räume. Die Ausstattung und Einrichtung von Lernräumen wirkt sich maßgeblich auf unsere Stimmung aus. Und somit auch um unseren Lernerfolg.

Es braucht Lernräume, in denen wir kommunizieren, miteinander umgehen und aufeinander zubewegen können. Und dafür braucht es eine neue Art von Schulmöbel.

Der leichte Kinderhocker Xbrick kann sich unkompliziert dem anpassen, was im Hier und Jetzt gerade gebraucht wird. Xbrick ist  mehr als nur eine Sitzgelegenheit. Der Sitzquader wird im Handumdrehen zum vielfältigen Schulmöbel für drinnen und draußen.

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